Viele Haushalte im Landkreis Germersheim sind davon betroffen: Ein Breitband-Internetanschluss wie z.B. DSL ist bei ihnen vor Ort nicht verfügbar.

Diese Situation hinsichtlich der hiesigen DSL-Verfügbarkeit wird auf der Rheinland-Pfalz-Länderkarte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie ersichtlich: Es existieren noch zahlreiche „weiße Flecken“ mit einer DSL-Verfügbarkeit von unter 2%! Die hellgrün eingefärbten Stellen auf der Karte stehen wiederum für eine durchschnittliche DSL-Verfügbarkeit von 75 – 95% und die grün eingefärbten Stellen für eine Verfügbarkeit von über 95%.

Nicht alles ist Gold, was glänzt!

Gute Werte wie z.B. die gerade genannte durchschnittliche DSL-Verfügbarkeit von über 95 Prozent in den grün eingefärbten Gebieten sind aus folgenden Gründen mit Vorsicht zu genießen:

 Die durchschnittliche DSL-Verfügbarkeit kann in einem gewissen Rahmen nur pauschal veranschaulicht werden. Um aber exakte Angaben erhalten zu können, müssten erst adressgenaue Datenbanken zur Verfügung gestellt werden.
 In einigen Orten mit vorhandenen DSL-Anschlüssen schwankt die Verfügbarkeit stark. Während z.B. im Ortskern DSL verfügbar ist, sind ein paar Straßen oder Hausnummern weiter keine Anschlüsse mehr vorhanden. Häufig weichen auch die Übertragungsgeschwindigkeiten bei verschiedenen Haushalten voneinander ab, sodass sich einige mit deutlich niedrigeren Datenübertragungsraten begnügen müssen als andere.
 Viele der über 50% Haushalte im Kreis Germersheim, bei denen DSL verfügbar ist, haben lediglich einen DSL-Light-Anschluss mit einer Download-Übertragungsrate von 384 kBit/s und einer Upload-Übertragungsrate von 64 kBit/s. Nach der Breitband-Definition des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie können diese DSL-Light-Anschlüsse somit nicht einmal als Breitband-Internetanschlüsse bezeichnet werden! Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste legte darüber hinaus als Mindeststandard eines Breitband-Internetanschlusses für Privathaushalte eine Download-Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 1024 kBit/s fest. Außerdem bezeichnet die rheinland-pfälzische Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ein Gebiet als unzureichend versorgt, wenn die untere Grenze für eine Grundversorgung der Privathaushalte nicht mehr als eine Download-Übertragungsrate von 1024 kBit/s aufweist.

Eine flächendeckende Versorgung mit Breitband-Internetanschlüssen ist ein unverzichtbarer Standortfaktor!

Der Ausbau von Breitband-Internetanschlüssen (wie z.B. DSL) im Landkreis Germersheim muss aus folgenden Gründen mit die oberste Priorität haben:

 Breitband-Internetanschlüsse haben eine große volkswirtschaftliche Bedeutung.
 Die Nachfrage nach Bandbreit-Internetanschlüssen nimmt bei allen Zielgruppen rasant zu, von den Privathaushalten über die Unternehmen bis zu unseren Schulen, Hochschulen, der öffentlichen Verwaltung und dem Gesundheitswesen.

Um den Ausbau in ländlichen Gegenden voranzutreiben, hilft die Landesregierung zum Einen mit ihrem neuen Förderprogramm. Zum Anderen besitzen die Kommunen und die Landkreise, also auch die Gemeinde- und Verbandsgemeinderäte sowie der Kreistag vor Ort, eine Schlüsselrolle beim Ausbau der Breitband-Internetanschlüsse.

Viele Wege führen nach Rom!

Aus unterschiedlichsten Gründen kann es unter Umständen nicht möglich sein, Gebiete mit DSL-Anschlüssen zu versorgen. Doch es gibt Alternativen zu DSL. Breitbandige Funknetze, Satelliten- oder Richtfunktechniken stellen eine kleine Auswahl verschiedener Technologien dar, die die Versorgung ländlicher Gegenden mit Breitband-Internet ermöglicht.

Stand: 6. März 2009

Quellen:

 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2008): http://www.zukunft-breitband.de
 Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz (2008): http://www.breitband-initiative-rlp.de
 Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (2008): Breitband für jedermann – Infrastruktur für einen innovativen Standort